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Preisträgerin Antonia Krappe

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Antonia Krappe, 6. Klasse, Regionale Schule „Jawaharlal Nehru“ Neustrelitz

Mach dir kein Bild!

Erwachsene machen sich ziemlich oft Bilder, wie Kinder zu sein haben und was sie machen sollten. Damit machen sie aber einen Fehler. Es gibt zwar Kinder, die den Ansprüchen genügen, aber auch viele "andere'; die sich auch für andere Dinge interessieren.

Es gibt Mädchen, die nicht zum Tanzunterricht gehen, sondern Briefmarken sammeln und dafür ihr Taschengeld ausgeben, sie in Alben kleben, anstatt für die Schule zu lernen. Es gibt Jungen, die lieber ein Instrument üben, anstatt sich am Computer über das neue Thema des Geschichtsunterrichtes schlau zu machen. Nur bemerken oder wissen das viele nicht.

Nicht jeder interessiert sich nur für in der Schule behandelte Themen. Nicht jeder verbringt den Nachmittag am Schreibtisch, um einen Kurzvortrag auszuarbeiten, der nicht Pflicht oder Hausaufgabe gewesen ist. Es ist nicht sinnvoll, Kinder nur nach ihren schulischen Leistungen zu beurteilen. An dieser Stelle ist das Thema Schule wichtig, denn dort kommt dieses "Bilder von Kindern haben" häufig vor.

Hier ein Beispiel:

Eine Lehrerin gibt der Klasse auf, am Nachmittag eine Strophe des im Lehrbuch abgebildeten Gedichtes auswendig zu lernen. Wer Lust hat, darf auch zwei lernen. Am nächsten Tag haben alle Kinder zwei Strophen gelernt, nur einer, der sich auch noch um seinen Hund gekümmert hat, kann nur eine auswendig aufsagen. Damit hat er zwar seine Pflicht erfüllt, bekommt aber dennoch eine schlechtere Note als die anderen. In so einem Moment sagen viele: „Fleiß muss belohnt werden." Aber ist, sich mit Liebe, Aufwand und Kraft um seinen Hund zu kümmern, ihn Tag für Tag zu pflegen und ihm ein schönes Leben zu bereiten, nicht auch "Fleiß"? Sollte dies nicht auch berücksichtigt werden, anstatt das Kind mit schlechten Noten und Bemerkungen traurig oder trotzig zu machen? (Man könnte auch noch zu anderen und verschiedenen Themen Beispiele aufzählen, und nicht nur zu der Schule.)

Die Erwachsenen verstehen nicht, dass sie sich damit selbst ins Bein schneiden, dass sie sich damit den Zugang zu Kindern und Jugendlichen versperren und dass sie damit die Aufmerksamkeit solcher "anderer" Kinder nicht bekommen. Es ist schade, dass dies so oft vorkommt, denn so werden viele Fähigkeiten der Kinder unterdrückt.

Das alles kann, wenn sich die Großen bemühen, geändert werden. Denn die großen, älteren Leute können auch vieles von den jüngeren lernen.