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Preisträgerin Patricia Knobloch

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Patricia Knobloch, 8. Klasse, Regionale Schule Blankensee

Blankensee, den 17.11.2006

Hi Lindi !!
Da du ja leider am 03.10.06, dem Tag der Deutschen Einheit, nicht beim Revolverheld -Konzert sein konntest, will ich dir alles genau erzählen!!
Erst einmal sag´ ich dir, dass du eines der besten Konzerte in Mecklenburg Vorpommern verpasst hast! Nicht nur, dass es eine der bekanntesten Rockbands in Deutschland ist, sondern auch meine absolute Lieblingsband. Im Jahnsportforum Neubrandenburg am Kulturpark fand es statt und ich konnte fast nicht glauben, dass ich dort die Band Revolverheld treffe, da ich sie bis jetzt immer nur im Fernsehen gesehen hatte.
An diesem Tag kam ich so gegen 13.00 Uhr in der Halle an. Ich durfte schon bei den Vorbereitungen dabei sein, da mein Vater dieses Konzert mit Revolverheld organisierte. Zuerst begrüßte ich alle, die zu dieser Zeit in der Halle waren und ging gleich zu meinem Papa, um zu fragen, wann Revolverheld denn kommen würde. Vor Freude war ich geschockt und zugleich auch nervös wie nie, als mein Vater sagte, dass sie schon längst da wären. Sie würden nur noch im Tourbus schlafen, da sie in den „Tag der Deutschen Einheit“ reingefeiert hätten.
Ich ging in den Backstagebereich, wo ich meine Tasche ablegen wollte und noch vieles vorzubereiten hatte. Doch da, endlich, ich hörte eine Tür aus Richtung Tourbus und sah Johannes, den Frontmann. Da er nicht wusste, wo sich was befand, zeigte ich ihm seine Garderobe. Er stellte sich gleich vor. Als wir uns die Hände schüttelten, dachte ich, dass ich mir die Hand nie wieder waschen würde. Nach kurzer Zeit kamen auch die anderen der Band. Niels, Chris, Flo und mein absoluter Favorit, Jakob, betraten den Backstagebereich. Hätte ich nie gedacht, dass die Jungs so locker wären. Da sie sich frisch machen wollten, gab ich ihnen Handtücher zum Duschen.
Danach ging ich in die Halle zu meinen Vater und erzählte ihm, dass ich die fünf Jungs schon kennen gelernt hatte. So ca. 20 Minuten später kamen Revolverheld in die Halle und riefen, dass diese „so was von geil sei“. Sie kamen wie eine Gang auf uns zu und immer noch war ich nervös. Papa begrüßte die Jungs. Nach kurzer Zeit fragte er plötzlich, ob die fünf nicht Lust hätten, nach dem Soundcheck mit mir einen Song von ihnen zu spielen: Ich am Schlagzeug, Flo am Bass, Chris und Niels an den E–Gittaren und Jo(Johannes): Als Sänger. Alle stimmten gleich zu und Jo fragte mich, welches Lied ich denn gern spielen würde. Ich sagte, dass ich gern mein Lieblingslied spielen würde und zwar „Romeo“. Sie meinten dass die es „so was von geil finden“, dass sich jemand die Noten von ihren Songs raussucht und danach spielt. So, jetzt war ich noch aufgeregter.
Als ich in den Backstagebereich kam, bemerkte ich, dass mein Hefter mit den Noten vom Schlagzeug noch auf dem Tisch lag. Egal, ich wollte Pinsel(Jakob) so und so meine Notenzeigen. Gerade als ich gefragt hatte, ob Pinsel sich den Hefter mal ansehen will, sagte Niels zu mir, dass sie sich das schon angeschaut hätten. „Alles klar“, dachte ich mir. Da Pinsel selber Schlagzeuglehrer ist, meinte er, dass Noten in Ordnung wären und fragte, ob er ein Foto von den Noten des Liedes machen darf. Ich hatte nichts dagegen und setzte mich zu Ihnen an den Tisch. Wir quatschten ein bisschen. Aber auf einmal mussten die Jungs zum Soundcheck und da sie, davor, damit einverstanden waren, mit mir ein Lied aus ihrem Album zu spielen, bereitete ich mich darauf vor. Der Soundcheck war zu Ende und endlich riefen sie mich auf die Bühne, um mit mir zu spielen. Gerade als ich mir das Drummset anschaute, warf Jo mir ein T-Shirt mit der Aufschrift „Revolverheld Festival Tour“ zu und sagte, dass ich es erst anziehen solle, bevor wir anfangen und das tat ich. Die Gitarren fingen an zu spielen, ich war nervös. Aber als Revolverheld und ich am spielen waren, wurde ich immer ruhiger. Aber nach ca. einer viertel Stunde war alles vorbei und die Jungs machten mir Komplimente.
Langsam machten sich Revolverheld fertig, da das Konzert schon längst, mit der Vorband begonnen hatte. Oh mein Gott, die Vorband war endlich fertig und das Publikum tobte. Ich wünschte den Jungs vor dem Gang auf die Bühne noch mal richtig Glück.
Als Revolverheld auf die Bühne kam, flippten die Jungs und Mädels richtig aus. Alles lief perfekt und bei dem Lied „Romeo“, das die Jungs und ich beim Soundcheck spielten, sprang ich auf die Bühne zum Schlagzeuger und schaute mir alles genau an. Ab und zu sah er mich an und lächelte. Da mein Handy noch genügend Akku hatte, konnte ich einige Videos und Fotos machen, die ich mir später ansah. Bei dem Lied „Mit dir chilln“, welches richtig ruhig war, fing ich fast an zu weinen. Ich wusste zwar schon vorher, dass ich Vorteile anderen Kindern gegenüber habe, aber jetzt wurde mir klar, dass ich stolz sein kann, so einen Vater zu haben, der mir ermöglicht, dass ich meine Lieblingsband live erleben konnte.
Auch wenn nur um die 700 Leute dort waren, war das das beste Konzert seit langem. Nein, das beste Konzert überhaupt. Es war vorbei und allen schüttelte ich die Hände, als sie von der Bühne kamen, außer einem, Pinsel, dem Schlagzeuger. Mit ihm umarmte ich mich sogar. Das war einer der schönsten Momente für mich. Sie duschten alle noch einmal und saßen, inklusive mir, für ca. eine Stunde noch in ihrer Garderobe. Ich ging kurz in die Halle, um zu sehen, wie weit die Techniker und Bühnenbauer schon waren. Als ich dann aber zurück in den Backstagebereich kam, sah ich, dass Revolverheld mir ihren Koffern Richtung Tourbus gingen. Da es ihr Abschlusskonzert war, hatten sie mir noch erzählt, dass alle jetzt erst einmal Urlaub machen würden. Das traurige aber war, dass keiner von ihnen auf Wiedersehen gesagt hatte. Aber einen Trost gab es. Kurz nach dem Auftritt, luden sie uns zu einem Konzert auf ihrer nächsten Tour im Herbst ein. Darauf freue ich mich schon sehr und hoffe, dass sie mich noch kennen!!
Ich räumte schon langsam auf und als mein Vater und ich nach Hause fuhren, sagte er mir noch, dass Revolverheld gesagt hätte, dass sie mich alle „cool“ fänden. Als ich zu Hause ins Bett ging, dachte ich an diese Bemerkung und schlief langsam mit einem Lächeln ein.
So Lindi Und jetzt hast du bis zur Herbsttour von Revolverheld Zeit, dir das tolle Event vorzustellen. Deine Patricia