Ist man in Neustrelitz gut zu Fuß unterwegs? Oder sind die Fußwege zu eng, zu uneben, voller Hindernisse, die Straßenkreuzungen sehr gefährlich? Diese Fragen möchte die Stadt Neustrelitz gerne genauer unter die Lupe nehmen.
Unterstützung hat sie sich dabei beim Fuß e.V. gesucht. Dieser unabhängige, gemeinnützige Fachverband vertritt seit 1985 die Interessen von Fußgängerinnen und Fußgängern. Bei allen Fragen zum Fußverkehr ist er Ansprechpartner für Verwaltung, Politik und Öffentlichkeit. Fuß e.V. setzt sich dafür ein, dass in den Städten „mehr Verkehr auf die Füße“ kommt. Weil Gehen als wichtigster Baustein nachhaltiger Mobilität nicht isoliert betrachtet werden kann, arbeitet der Verband dabei mit Verbänden zusammen, die sich mit Rad-, Bus- und Bahnverkehr befassen, um fußgängerfreundliche Verkehrslösungen zu realisieren. Unter anderem wurde von 2016 bis 2018 gemeinsam mit fünf deutschen Städten ein Handlungsleitfaden „Schritte zur Einführung einer kommunalen Fußverkehrsstrategie“ entwickelt.
Neustrelitz ist jetzt eine von sieben Modellstädten im Nachfolgeprojekt "Bausteine für Fußverkehrsstrategien (FVS2)" (2018-20). Bereits im Juni waren Vertreter des Vereins vor Ort. „Die Situation in Neustrelitz für Fußgänger ist nicht schlimm, aber natürlich verbesserungswürdig“, so ein erstes Fazit vom Dezernenten für Bau- und Stadtentwicklung Karsten Rohde nach der Stippvisite.
Am 27. September soll es mit dem Verein Fuß e.V., Vertretern der Stadt und interessierten Bürgern in der Zeit von 15:30 bis 17:30 einen Workshop geben, der die Gehwegsituation beleuchten soll. Ausgewählt wurde dafür ein Weg, der vom Markt über die Glambecker Straße, Carlstraße, Friedrich-Wilhelm-Straße, Strelitzer Chaussee zum Bahnhof und wieder zurück zum Markt führt. Dabei geht es um sichere Schulwege genauso wie um Wege zu öffentlichen Einrichtungen wie Bahnhof und Busbahnhof. Gemeinsam soll festgestellt werden, welche Probleme es für Fußgänger gibt und welche Lösungsstrategien dafür in Frage kommen.